Archiv für den Monat: Oktober 2011

FaMI-Treff und LIS-Corner – Der Nachwuchs stellt sich vor

Zugleich im Blog der Buchmesse Frankfurt.

In direkter Nachbarschaft präsentiert sich der Nachwuchs der Branche in der Halle 4.2.

Die Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, auch als FaMI bekannt, informieren über ihr vielfältiges Berufsfeld. Nur wenigen ist bekannt, dass die Ausbildung neben den klassischen Einsatzfeldern in Archiven, Bibliotheken, Informations- und Dokumentationseinrichtungen auch in Richtung der Bildagenturen und der Medizinischen Dokumentation gehen kann. Einen tieferen Einblick in das Berufsfeld zeigt auch der FaMI Film, der zu jeder vollen Stunde am Stand präsentiert wird.

An der LIS-Corner herrscht geschäftiges Treiben. Zum einen natürlich um die Besucher über die vielfältigen Studiengänge mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten zu informieren. Dieses Jahr sind die
Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft
Hochschule Darmstadt, Fachbereich Media – Studiengang Informationswissenschaft
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Department Information
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Studiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaft
Fachhochschule Köln, Fakultät für Informations- und Kommunikationswissenschaften
Fachhochschule Potsdam, Fachbereich Informationswissenschaften

präsent. Aber auch der Austausch untereinander kommt nicht zu kurz, denn aus den unterschiedlichen praxisnahen Projekten und den Erlebnissen von den weltweiten Aufenthalten im Praxissemester gibt es viel zu berichten.

Einige mögen sich jetzt die Frage stellen, ob denn der Beruf mit Büchern überhaupt spannend sein kann. Dazu habe ich mich am Stand bei den Auszubildenden und Studierenden einmal umgehört.

PDA Patron Driven Acquisition – Fluch oder Segen für die Branche?

Zugleich im Blog der Buchmesse Frankfurt.

Ist PDA die Erwerbungsform der Zukunft? Verärgert PDA den Buchhandel? Wird die Bibliothek zukünftig nur noch kundengesteuert? Was wird aus dem Bestand und wie verhält es sich mit der Mehrfachnutzung? Dies wurde rege auf der SPARKS Stage in der Halle 4.2 diskutiert.

Der Gedanke der Partizipation schlägt sich auch in Bibliotheken nieder. Während zu früheren Zeiten das höchste Maß an Mitwirkungsmöglichkeiten noch der Anschaffungsvorschlag war, hat inzwischen ein erstes Umdenken eingesetzt. Weg von einer institutionsbezogenen, hin zu einer nutzungsgesteuerten Beschaffung von Medien. Natürlich bieten neue Ansätze viele Chancen. Doch auch die bestehenden Partner in der Landschaft der Wissenschaftspublikation wollen wissen, wo sie bleiben.

Dr. Eric Steinhauer zu PDA in Bibliotheken auf YouTube

So stellt sich die Frage, ob der Buchhandel für sich noch ein mit PDA verträgliches Geschäftsmodell findet und welche neuen Qualifikationen für das Personal hierfür notwendig sind. Verliert der Fachreferent in der Bibliothek seine Existenzberechtigung, oder muss dieser sich zukünftig verstärkt anderen Aufgaben widmen. Kann der Nutzer in der Informationsflut bestehen und hat dieser schon heute die Informationskompetenz nicht nur zum Finden, sondern auch zur Selektion und Aufbereitung der Datenbestände. Und wie sieht es hinsichtlich seiner Fähigkeiten zur qualitativen Bewertung von Informationen aus? Verpassen die großen Hoster von Fachinformation ohne PDA hier nicht eine Entwicklung und wie lässt sich der Angst von Verlagen entgegentreten, dass nicht mehr nur das Medium an sich verkauft wird, sondern letztendlich der Inhalt.

Diskussion verpasst?
Die komplette Disskussion können Sie hier komplett nachhören. (30 MB)

Kurzbiografien der Podiumsteilnehmer:
Dorothea Redeker
Dr. Dorothea Redeker ist seit 2007 selbstständige Branchenberaterin für die Buch- und Medienwelt. Nach ihrem Chemie- und Geographiestudium an der Rheinischen Friedrich-Wilhlems-Universität in Bonn arbeitete sie in verschiedenen Positionen bei Softwarehäusern und Informationsdienstleistern, u.a. als Marketingleiterin und Geschäftsführerin bei der Chemical Concepts GmbH (heute Wiley-VCH GmbH) und als Vertriebs- und Marketingdirektorin D-A-CH für die Ex Libris Group . Von 2004 bis 2007 leitete sie die Geschäftsstelle des Sortimenterausschusses (Vertretung der Buchhandlungen) im Börsenverein des deutschen Buchhandels e.V.

Jörg Pieper
Schweitzer Sortiment (Zwischenhandel)
Programm Manager Schweitzer Academic;
Geschäftsleitung Schweitzer Fachinformationen
Kamloth&Schweitzer oHG

Dr. Eric W. Steinhauer
Bibliothekar in Hagen
Eric Wilhelm Steinhauer (* 18. November 1971 in Unna) ist einer der prominentesten Bibliotheksjuristen Deutschlands und Vorkämpfer für deutsche Bibliotheksgesetze und Open Access.

Dr. Annette Klein
Bibliothekarin an der UB Mannheim
Leiterin der Abteilung Medienbearbeitung
Bestandsaufbau praktisch elektronisch
Vorträge u.a. zum Thema:
Patron DrivenAcquisition
Bestandsaufbau in Zukunft – Zukunft für den Bestandsaufbau?
CollectionBuilding im elektronischen Zeitalter

Katrin Siems
Vice President Marketing & Sales bei De Gruyter
Das Konzept namens “Patron Driven Acquisition (PDA)” soll “eine Möglichkeit sein, wissenschaftliche Inhalte für Forschungseinrichtungen besonders wirtschaftlich zur Verfügung zu stellen“, sagt Katrin Siems, Vice President Marketing & Sales bei De Gruyter. „Neben unseren Open Access-Angeboten und den traditionellen Vertriebsmodellen über Kauf und Abonnements wollen wir gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich und anderen Partnern testen, wie diese Modelle möglichst kundenfreundlich umgesetzt werden können.“

Podcasts – Ein Weg zur Vermittlung von Fachinformation?

Zugleich im Blog der Buchmesse Frankfurt.

Am Rande der Buchmesse habe ich mich in der Halle 4.2 mit Alexander Kurz getroffen, um über Wege zu sprechen, Fachinformation via Podcast zu vermitteln. Herr Kurz ist einer der Pioniere der deutschen Podcasting-Szene und der Kopf hinter den Internetangeboten namhafter Spitzenpolitiker.

Ronald Kaiser: Herr Kurz, was ist eigentlich Podcasting und wo liegt der Unterschied zum Downloadangebot einer normalen Audio- oder Videodatei?

Alexander Kurz: Das besondere an einem Podcast ist – einfach gesagt – dass man Mediendateien jeder Art, also z.B. Audio- oder Videodateien durch diese Technik bequem abonnieren kann.

Ronald Kaiser: Was ist notwendig um Podcasts zu produzieren?

Alexander Kurz: Die technischen Voraussetzungen sind im Grunde sehr gering. Für einen Audiopodcast reicht ein Computer mit Mikrofon und einfacher Audiosoftware für Aufnahme und Schnitt aus. Videopodcasts erfordern eine Webcam oder Videokamera sowie Videoschnittsoftware. Je nach persönlichem Anspruch kann man den Grad der Professionalität sehr flexibel skalieren. Wer sich mit der Gerätschaft gut auskennt, kann dabei für erstaunlich wenig Kapitaleinsatz sehr professionelle Videos gestalten. Die produzierten Mediendateien müssen dann noch, verknüpft mit einer speziellen Indexdatei (dem RSS-Feed), auf einem Webserver bereitgestellt werden und schon kann man weltweit „senden“.

Ronald Kaiser: Wie kann man mit den geschaffenen Inhalten möglichst viele Menschen erreichen?

Alexander Kurz: Ein guter Startpunkt ist beispielsweise den eigenen Podcast bei iTunes anzumelden, das geht recht einfach mit wenigen Klicks und empfiehlt sich dringend, da dort das größte potentielle Publikum anzutreffen ist. Zudem sollte ein Podcast über die eigene Webseite oder einen Blog erreichbar sein, um Nutzer anzusprechen, die iTunes nicht nutzen, oder per Zufall über Suchmaschinen kommen.

Ronald Kaiser: Wie hat es sich ergeben, dass Sie so früh diesen Trend erkannt haben?

Alexander Kurz: 2005 kam Podcasting in den USA auf und es schien mir eine gute Idee zu sein, diese Idee aufzugreifen.

Ronald Kaiser: Fachinformationen sind sehr vielfältig. Welche Chancen sehen Sie, diese in Podcastform zu verpacken?

Alexander Kurz: Das Tolle beim Podcasting ist, dass man mit verhältnismäßig geringem Aufwand gezielt sehr spezielle Interessentengruppen ortsunabhängig ansprechen kann. Es ist wie bei Wirtschaftsgütern: Wenn man weiß, was die Kunden wollen, dann wird man auf dem Markt Erfolg haben. Man sollte sich deshalb vorher sehr genau fragen, wen man erreichen will und wie man die Inhalte für die eigene Zielgruppe am sinnvollsten aufbereitet.

Ronald Kaiser: Könnten sich auch neue Zielgruppen ergeben?

Alexander Kurz: Durchaus! Podcasts werden i.d.R. für jeden zugänglich im Internet bereitgestellt und warten somit nur darauf entdeckt zu werden. Die Chance, Informationen direkt an den Endkunden senden zu können, sollte man sich nicht entgehen lassen.

Ronald Kaiser: Zum Abschluß. Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

Alexander Kurz: „Nerd Attack! Eine Geschichte der digitalen Welt vom C64 bis zu Twitter und facebook“ von Christian Stöcker

Darf Wissen etwas kosten?

Zugleich im Blog der Buchmesse Frankfurt.

Kann und darf Wissen in einer Informationsgesellschaft ein Preisschild haben? Das Wissen nicht kostenlos geschaffen werden kann, darüber waren sich die Podiumsteilnehmer schnell einig. Wie und wo dieses dann aber gespeichert werden soll, um dann Verbreitung zu finden, war dafür schwer umstritten.

Sollen zukünftig Wissenschaftsautoren, die vom Steuerzahler bezahlt werden, ihr produziertes Wissen, welches sich in Zeitschriftenartikeln manifestiert, Open Access stellen und wo ist dann die Rolle und Existenzberechtigung der Fachzeitschriftenverlage? Wollen die Autoren überhaupt in eine Wissens-Cloud und bietet Open Access auch die Verdichtungsleistung und Qualitätssicherung, welche von Fachverlagen als Argument für ihr etabliertes Geschäftsmodell ins Feld geführt wird? Sinken die Kosten für die Publikation in der Wissenschaft wirklich, oder wird der Wegfall der Druck und Verlagskosten auf der anderen Seite wieder durch neue Geschäftsgänge auf der online Seite ersetzt? Ist es überhaupt möglich, in einer sich immer schneller bewegenden Wissensgesellschaft die bestehenden Publikationsmedien und –wege beizubehalten oder sind wir nicht vielmehr in einer Zeit angelangt, in der sich Menschen in der Jagd nach Informationen immer dem schnellsten Informationsmittel anvertrauen.

Die Veranstaltung auf der Sparks Stage in der Halle 4.2 sorgte nicht nur für volle Stuhlreihen, sondern zeigte einmal mehr auf, dass sich die Geschäftsmodelle der Wissenschaftsverlage sich in einer Umbruchzeit befinden und Land noch nicht wirklich in Sicht ist. Eine Konsolidierung der Lage wird sich wohl erst dann abzeichnen, wenn sich die Autoren entschieden haben. Wollen sie ihr wissenschaftliches Schaffen frei zugänglich machen und auf diesem Weg das eigene Renommee aufbauen, oder setzten sie auf bekannte Publikationsmodelle, die in einer digitalen Welt Adaption finden.

Diskussion verpasst?
Die komplette Disskussion können Sie hier komplett nachhören. (56 MB)

Auf dem Podium

Jimmy Schulz (MdB, FDP), Dr. Albrecht Hauff (Thieme Verlagsgruppe), Dr. Konstantin von Notz (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Constanze Kurz (Chaos Computer Club), Moderator Dr. Torsten Casimir v.l.n.r. Jimmy Schulz (MdB, FDP), Dr. Albrecht Hauff (Thieme Verlagsgruppe), Dr. Konstantin von Notz (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Constanze Kurz (Chaos Computer Club), Moderator Dr. Torsten Casimir(Chefredakteur „Börsenblatt“)

Deutsche Digitale Bibliothek – Vision und Realität

 Zugleich im Blog der Buchmesse Frankfurt.

Vertreter aus Archiven, Bibliotheken, Ministerien, Verlagen und Wirtschaft diskutierten zum aktuellen Stand der deutschen Digitalisierungsstrategie am Hot Spot in der Halle 4.2. Wo stehen wir?, Wie geht es weiter?, Wer finanziert?, Wer stellt was bereit? Sind Public Privat Partnership Modelle ein Teil der Lösung?

Unter der Moderation von Mirko Smiljanic, Wissenschaftsjournalist für öffentlich-rechtliche Hörfunksender, u.a. WDR, DLF, SWR entspann sich eine rege Diskussion.

Dr. Gerald Maier sieht in der DDB einen Weg den Datenschatz der Archive zu heben und so neue Nutzerkreise zu erschießen und auch Matthias Ulmer ist dem Projekt nicht abgeneigt. Auch Verlage könnten ein Interesse daran haben ihre Inhalte in einem PPP Modell auf einem staatlich betriebenen Portal anzubieten. Wie der Bibliotheksinhalt aussehen könnte ist sich Dr. Rolf Griebel sicher. Hierzu stehen die Vorgaben der DFG fest. Zudem müsste der Weg beschritten werden schon bestehende Ansätze vor allem intensiver weiter zu verfolgen. Ob es wirklich möglich ist alle mit Urheberrechten behafteten Werke in die DDB am Start einzubringen stellte Rolf Rasche infrage und empfahl diese besser außen vor zu lassen um sich nicht zu verheben. Zudem sprach er offen die Problematik der in Digitalisierungsprojekten häufig nicht beachteten erheblichen Kosten der Erschließung an. Je nach Erschließungstiefe ist hier mindestens noch einmal der gleiche Betrag wie für die reine Digitalisierung anzusetzen. Spannend wird sicher die Umsetzung der von Wendelin Bieser angekündigten Einrichtung von Fachforen in der DDB sein. Diese sollen den Nutzern die Möglichkeit geben sich sowohl auszutauschen als auch zu beteiligen.

Diskussion verpasst?
Die komplette Disskussion können Sie hier komplett nachhören. (112 MB)

Kurzbiografien der Podiumsteilnehmer:
Bibliotheken:
Dr. Rolf Griebel
Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek

Museen:
Lütger Landwehr , Dipl.-Päd.
Vorstandsvorsitzender DigiCULT-Verbund eG
digiCULT hat die folgende Zielsetzung:
Seit Herbst 2009 ist digiCULT offizieller Partner des Europeana Netzwerkes v1.0.

Archive:
Dr. Gerald Maier
Referatsleiter und stellv. Abteilungsleiter am Landesarchiv Baden-Württemberg Bundesratsbeauftragter für “Digitalisierung und Online-Zugänglichkeit kulturellen Materials und dessen digitaler Bewahrung”

Ministerium:
Wendelin Bieser
Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)
„Fachliche Gesamtkonzeption aus Sicht des zuständigen Ministeriums/BKM“

Wirtschaft:
Rolf Rasche
Geschäftsführer der ImageWare Components GmbH in Bonn

Verlage:
Matthias Ulmer
Geschäftsführer und persönlich haftender Gesellschafter des Verlag Eugen Ulmer, einem Familienunternehmen, das sich seit 1868 der Herausgabe von Fachzeitschriften und Fachliteratur im Bereich der angewandten Naturwissenschaften widmet. Er ist im Vorstand des Verlegerausschusses im Börsenverein des Deutschen Buchhandels und befasst sich dort schwerpunktmäßig mit dem Thema Digitalisierung und dem Dialog mit Bibliotheken. Ulmer wurde 1964 geboren.

Fachinformation hat ein Zuhause

Zugleich im Blog der Buchmesse Frankfurt.

Nur noch wenige Tage gehen ins Land. Dann ist es wieder soweit und die Tore der Frankfurter Buchmesse öffnen sich und erlauben in der Halle 4.2 einen Blick in die Welt der Fachinformation.

Informationen zum Leben zu erwecken ist kein leichtes Unterfangen, denn das Angebot an Fachinformation ist für den Laien kaum zu überblicken und beeindruckend zugleich. Wer sich auf die Reise begibt, findet statistische Daten von der Lebenserwartung bis hin zum Industrieverbrauch. Kann eintauchen in die Welt der chemischen Formeln oder Gensequenzen und Kristallstrukturen in 3 D bewundern. Sich aus juristischen Datenbanken fachkundig machen oder die Volkswirtschaft in Zahlen durchdringen. Überprüfen, ob die Erfinderidee schon jemanden anderen auf dem Globus gekommen ist und sich bei der Umsetzung dieser gleich an Industrienormen orientieren. Die Welt der Fachinformation ist so vielfältig wie das Leben und spannend zugleich.

Die Fachinformation an einem Ort greifbar zu bekommen ist keine leichte Aufgabe für die Aussteller. Wie soll ein heute immer mehr nur noch virtuelles Gut den Interessenten präsentiert werden? Wie lässt sich der Umfang der dargebotenen Informationsressource auf einigen Quadratmetern Ausstellungsfläche illustrieren? Welche Wege finden sich die Qualität unter Beweis zu stellen? Wie kann der Aussteller auf die Relevanz von Informationsquellen für die Kunden hinweisen und dem Glauben entgegentreten, alles lasse sich sowieso bei Google oder an anderer Stelle im Internet finden?

Pauschalantworten lassen sich hierzu nicht geben und dies ist auch gut so, denn jedes Informationsprodukt lebt letztendlich von seinen Besonderheiten. Es wird eben ein Gut angeboten, welches das Internet heute eben noch nicht vollumfänglich auf Knopfdruck liefern kann. Beispielsweise das Vertrauen in die Informationsqualität, welche durch die Datenbankproduzenten, Hosts und Verlage repräsentiert wird. Alleinstellungsmerkmale herauszubilden und diese offensiv zu vertreten, ist eigentlich ein altes Geschäft für die im Bereich der Fachinformation Tätigen. In Web 2.0 Zeiten ist dies aber notwendiger denn je, da sich viele Informationsnutzer zumeist schon mit oberflächlichen Informationen zufrieden geben und auf dieser Basis dann auch Fehlentscheidungen herbeiführen. Auch die Informationsvermittlung sowie die Unterstützung dieser in den Informationsprodukten muß daher ein Kernanliegen sein und wo noch nicht geschehen, werden. Neben den etablierten Methoden gilt es hier áuch neue Wege zu beschreiten und neben Social Media und dem beliebten Facebookzug auch andere Formen des Web 2.0, wie Podcasts, zu berücksichtigen und sich offen auch für andere Ideen, wie z.B. für Serious Games, zu zeigen. Die Wissensrepräsentation ist aber nicht nur eine Frage des Verkaufs, sondern auch der dargebotenen Daten. Dateninseln allein anzubieten, ohne eine Schnittstelle zu anderen Informationen, macht heute immer weniger Kunden glücklich. Kunden möchten mit den Daten arbeiten, sie speichern, in neue Kontexte stellen oder um eigene Daten anreichern, um einen eigenen Information Cube zu bauen.

Bei alledem darf aber etwas nicht vergessen werden. Trotz Web 2.0 und dem virtuellen Raum, oder vielleicht sogar genau deswegen, erfreut sich das persönliche Gespräch noch immer großer Beliebtheit. Egal ob zur Informationsvermittlung oder zur Information über die Fachinformationsprodukte. Hierzu ist an den Messetagen viel Gelegenheit und auch ich werde mich ins Getümmel stürzen und freue mich auf viele Fachgespräche und Anregungen.