Archiv für den Monat: April 2009

Allianz zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts übergibt Denkschrift ZUKUNFT BEWAHREN an Bundespräsident Horst Köhler

Am 28. April übergab die Vorsitzende der Allianz Schriftliches Kulturgut erhalten Herrn Bundespräsident Horst Köhler die Denkschrift ZUKUNFT BEWAHREN mit Vorschlägen für eine nationale Strategie zum Schutz und zur Pflege unersetzlicher Bestände in Bibliotheken und Archiven.

Pressemitteilung

Denkschrift, mit Bildern
Via staatsbibliothek-berlin

Hierzu auch  ein Interview mit Barbara Schneider-Kempf im Deutschlandradio Kultur.

Interview mit Dr. Dagmar Enkelmann MdB, Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion DIE LINKE „In Zeiten dieses Informationsüberflusses muss den Kindern und Jugendlichen von Lehrern gezeigt werden, wie man Informationen auswählt und kritisch damit umgeht.“

Ronald Kaiser zusammen mit Prof. Dr. Wolfgang Ratzek: Interview mit Dr. Dagmar Enkelmann. In: Information. Wissenschaft und Praxis 3/2009

Download IWP 3(2009) – Nur für Abonnenten

Interview mit Claudia Lux / Auf dem Weg zum Service Engineering

Inzwischen haben sowohl Infobib als auch Netbib das Interview von Claudia Lux mit dem Börsenblatt zum Anlass für eine eigene Berichterstattung genommen. Infobib zitiert Lux: “Die Präsidentin des Weltverbandes der Bibliotheken fordert die Verleger auf, ihr Geschäft für die digitale Zeit zu überprüfen. Offensives Denken sei gefragt.“ wohingegen Jürgen Plieninger vor allem auf die zahlreichen Kommentare seitens der Verleger im Artikel des Börsenblatts verweist.

Ich möchte einen anderen zentralen Satz von Frau Lux herausgreifen in dem Sie auf die Anforderungen der Bibliothekskunden eingeht: „Unsere Kunden wollen heute viel schneller als früher den direkten Zugriff auf Inhalte haben. Sie wollen dafür nichts bezahlen. Und sie wollen dafür nicht mehr unbedingt in die Bibliothek kommen. Diesem Anspruch haben wir uns zu stellen. Die notwendigen Investitionen dafür haben die Bibliotheken nie gescheut.“

Frau Lux hat mit ihrer Aussage einen wichtigen Punkt aufgegriffen. Warum sollen die Nutzer noch in die Bibliothek kommen außer um sich einmalig anzumelden? Bibliotheken dürfen sich nicht mehr nur als Ort des Holdings oder des Access verstehen sondern müssen ihre Kunden zunehmend als Partner begreifen und zielgerichtete Dienstleistungen erbringen.

Die Stadtbücherei Stuttgart hat dies bereits erkannt und bietet mit „Recherche à la carte“ einen Zielgruppenorientierten Rechercheservice.

„-Wir unterstützen Sie in Bewerbungssituationen, bei Auftragsvergaben, bei Seminararbeiten und Referaten.
-Wir sind Ihr Ansprechpartner, wenn Sie sich für aktuelle Themen interessieren.
-Wir recherchieren für Sie in Firmen- und Produktdatenbanken, in den wichtigsten Tages- und Wirtschaftszeitungen, in Volltextdatenbanken oder bei Dokumentlieferdiensten.
– Unsere Recherche ist individuell auf Sie abgestimmt.
– Wir garantieren Ihnen, dass die gewünschten Informationen für Sie am nächsten Werktag an einem Auskunftplatz der Zentralbücherei hinterlegt oder an Sie abgesandt sind.„

Verlässlichkeit von Daten für Piraten

Wie ich heute auf Spiegel online gelesen habe:

Hatten „Die Seeräuber […] zuvor versucht, ihren auf hoher See in dem Rettungsboot treibenden Komplizen mit dem gekaperten deutschen Containerschiff zur Hilfe zu kommen. Doch die Mission misslang. „Wir sind wieder an der Küste. Wir haben das Rettungsboot nicht finden können“, sagte einer der Piraten an Bord der „Hansa Stavanger“. „Wir hätten uns fast verirrt.“

Es ist zu vermuten das wohl  GPS-Jammer oder sogar ein GPS-Spoofing zum Einsatz kam um die Piraten in die Irre zu leiten.

Hier stellt sich die Frage ob nicht auch falsche oder gefälschte Daten im Informationswesen  in Umlauf sind. Eine Anekdote kann ich beitragen. So wurde in dem Zettelkatalog einer bekannten Stuttgarter Bibliothek eine perfekt erstellte und einsortierte Karte mit dem Titel Oase gefunden. Aber anstatt zu einem Medium führte die angegebene Adresse zu einem einschlägig bekannten Nachtclub.

Ich freue mich auf weitere Beispiele….

Twitter hat mich…

Die Twitter Community hat mich. Nachdem ich lange Zeit zu den passiven Twitter Nutzern zählte, werde ich nun auch auf die aktive Seite wechseln. In enger Verbindung mit dem Veröffentlichungsweg über meinen Blog möchte ich nun verstärkt auch aktuelle Fragen die mich umtreiben und vieles mehr zwitschern.

Für alle die mein Profil finden wollen: http://twitter.com/RonaldKaiser

Zugang zum Wissen: Bibliotheken im Netzwerk – Access to Knowledge: Networking Libraries

Heute ein Blogbeitrag zum 3. IFLA-Presidential-Meeting in Berlin von Ronald Kaiser und Corinna Sepke:

Schwerpunkt des dritten Presidential Meetings, zu dem Frau Professor Dr. Claudia Lux ins Auswärtige Amt nach Berlin eingeladen hatte, war der Kontakt zu und der Austausch mit KollegInnen aus dem Nahen und Fernen Osten.
Hierfür reisten wir als Vertreter des Masterstudiengangs Bibliotheks- und Informationsmanagement von der Hochschule der Medien in Stuttgart ins winterlich verschneite Berlin.

Im Folgenden möchten wir einige interessante Beiträge der Konferenz herausgreifen:

In der Keynote-Speech von Herrn Dr. Khaled Al Dhaheri von der Abu Dhabi Authority for Culture and Heritage wurde besonders die Rolle der Bibliothek als Repositorium des Wissens betont. Herr Dr. Al Dhaheri sprach über den Wissenstransfer, der durch Bibliotheken geleistet werden könne. Ihre Aufgabe sei es, den“ Geist mit Wissen zu erfüllen“ und dieses Wissen über Generationengrenzen hinweg zu speichern und zu vermitteln. Im Vordergrund müsse dabei vor allem auch die Förderung des Lesens und Schreibens stehen.
Herr Dr. Christoph Bartmann, Leiter der Abteilung „Kultur und Information“ in der Zentrale des Goethe-Instituts in München legte in seinem Vortrag besonderen Wert auf die Abgrenzung von Wissen zu Informationen und Daten. Dabei sei nicht nur wichtig den Zugang zu Informationen zu ermöglichen, sondern die Bibliothekskunden für die Verarbeitung von Informationen zu Wissen zu befähigen.

Einen ähnlichen Schwerpunkt wie Dr. Bartmann setzte auch Frau Ellen R. Tise, Bibliotheksdirketorin der University of Stellenbosch in Südafrika, welche Prof. Dr. Lux als IFLA-Presidentin ab August 2009 nachfolgen wird. Auch ihrer Ansicht nach sollen Bibliotheken ihre Kunden bei der Verarbeitung von Daten zu Informationen und Wissen unterstützen. Dies stelle eine wesentliche Aufgabe der Bibliotheken dar, da Demokratie unter anderem durch den Zugang zu Informationen und Wissen entstehen könne. Auch falle den Bibliotheken eine Filterfunktion zu, die eine Informationsüberflutung vor allem in der nördlichen Hemisphäre verhindern könne.

Ebenso machte der der Leiter der Nationalbibliothek des Königreichs Marokko, Herr Driss Khrouz, mit der Aussage nur wer seine Geschichte kennt, könne auch seine Politik zielgerichtet betreiben, auf die Rolle der Bibliothek als Wissens- und Gedächtnisspeicher einer Nation aufmerksam.

Als treffendes Fazit zur Konferenz fand Herr Imad Hashem, Leiter der Abteilung „Bücher und Lesen“ des libanesischen Ministeriums für Kultur folgende Worte: „Nur ein Volk das liest, ist ein Volk das lebt!“.

Neben den interessanten Beiträgen des offiziellen Programms, erwies sich vor allem auch der Austausch mit KollegInnen am Rande der Konferenz als sehr wertvoll.
Wir bedanken uns bei der IFLA für die Einladung zum dritten Presidential Meeting und möchten vor allem auch dem Abu Dhabi Authority for Culture and Heritage (ADACH) einen herzlichen Dank für die großzügige Unterstützung unserer Reise nach Berlin aussprechen.

3. IFLA-Presidential-Meeting in Berlinellen-r-tise-claudia-lux.JPGifla-presidential-meeting.JPG