Zugleich im Blog der Buchmesse Frankfurt.
Nur noch wenige Tage gehen ins Land. Dann ist es wieder soweit und die Tore der Frankfurter Buchmesse öffnen sich und erlauben in der Halle 4.2 einen Blick in die Welt der Fachinformation.
Informationen zum Leben zu erwecken ist kein leichtes Unterfangen, denn das Angebot an Fachinformation ist für den Laien kaum zu überblicken und beeindruckend zugleich. Wer sich auf die Reise begibt, findet statistische Daten von der Lebenserwartung bis hin zum Industrieverbrauch. Kann eintauchen in die Welt der chemischen Formeln oder Gensequenzen und Kristallstrukturen in 3 D bewundern. Sich aus juristischen Datenbanken fachkundig machen oder die Volkswirtschaft in Zahlen durchdringen. Überprüfen, ob die Erfinderidee schon jemanden anderen auf dem Globus gekommen ist und sich bei der Umsetzung dieser gleich an Industrienormen orientieren. Die Welt der Fachinformation ist so vielfältig wie das Leben und spannend zugleich.
Die Fachinformation an einem Ort greifbar zu bekommen ist keine leichte Aufgabe für die Aussteller. Wie soll ein heute immer mehr nur noch virtuelles Gut den Interessenten präsentiert werden? Wie lässt sich der Umfang der dargebotenen Informationsressource auf einigen Quadratmetern Ausstellungsfläche illustrieren? Welche Wege finden sich die Qualität unter Beweis zu stellen? Wie kann der Aussteller auf die Relevanz von Informationsquellen für die Kunden hinweisen und dem Glauben entgegentreten, alles lasse sich sowieso bei Google oder an anderer Stelle im Internet finden?
Pauschalantworten lassen sich hierzu nicht geben und dies ist auch gut so, denn jedes Informationsprodukt lebt letztendlich von seinen Besonderheiten. Es wird eben ein Gut angeboten, welches das Internet heute eben noch nicht vollumfänglich auf Knopfdruck liefern kann. Beispielsweise das Vertrauen in die Informationsqualität, welche durch die Datenbankproduzenten, Hosts und Verlage repräsentiert wird. Alleinstellungsmerkmale herauszubilden und diese offensiv zu vertreten, ist eigentlich ein altes Geschäft für die im Bereich der Fachinformation Tätigen. In Web 2.0 Zeiten ist dies aber notwendiger denn je, da sich viele Informationsnutzer zumeist schon mit oberflächlichen Informationen zufrieden geben und auf dieser Basis dann auch Fehlentscheidungen herbeiführen. Auch die Informationsvermittlung sowie die Unterstützung dieser in den Informationsprodukten muß daher ein Kernanliegen sein und wo noch nicht geschehen, werden. Neben den etablierten Methoden gilt es hier áuch neue Wege zu beschreiten und neben Social Media und dem beliebten Facebookzug auch andere Formen des Web 2.0, wie Podcasts, zu berücksichtigen und sich offen auch für andere Ideen, wie z.B. für Serious Games, zu zeigen. Die Wissensrepräsentation ist aber nicht nur eine Frage des Verkaufs, sondern auch der dargebotenen Daten. Dateninseln allein anzubieten, ohne eine Schnittstelle zu anderen Informationen, macht heute immer weniger Kunden glücklich. Kunden möchten mit den Daten arbeiten, sie speichern, in neue Kontexte stellen oder um eigene Daten anreichern, um einen eigenen Information Cube zu bauen.
Bei alledem darf aber etwas nicht vergessen werden. Trotz Web 2.0 und dem virtuellen Raum, oder vielleicht sogar genau deswegen, erfreut sich das persönliche Gespräch noch immer großer Beliebtheit. Egal ob zur Informationsvermittlung oder zur Information über die Fachinformationsprodukte. Hierzu ist an den Messetagen viel Gelegenheit und auch ich werde mich ins Getümmel stürzen und freue mich auf viele Fachgespräche und Anregungen.