Archiv für den Monat: September 2012

Rezension: Neues Erbe. Aspekte, Perspektiven und Konsequenzen der digitalen Überlieferung

Neues Erbe

Caroline Y. Robertson von Trotha/ Robert
Hauser (Hg.),
Neues Erbe.
Aspekte, Perspektiven und Konsequenzen der digitalen Überlieferung
(Kulturelle Überlieferung – digital 1)
Karlsruhe: KIT Scientific Publ. 2011.
326 S.; ISBN 978-3-86644-737-0
(Volltext: http://dx.doi.org/10.5445/
KSP/1000024230
)
EUR 49,50

Der Sammelband umfasst 17 interdisziplinäre Aufsätze namhafter Autoren mehrheitlich aus dem Feld der deutschen Kultur- und Forschungsinstitutionen. Den Themenschwerpunkt des ersten Bandes der Reihe bilden die Herausforderungen insbesondere in der Überlieferung digitaler Kultur in ihren Ausprägungen. Die behandelte Spannweite reicht von Überlegungen zu Sammlungskriterien über Urheberrechtsfragen, Erfahrungen mit schon gesammeltem digitalen Kulturgut bis hin zu technischen Überlegungen der Langzeitarchivierung u.a. durch das Kompetenznetzwerk nestor.

Der relativ hohe Preis des Werks erklärt sich wohl aus der Print-on-Demand-Herstellung. Eine Alternative bietet der kostenfrei online zur Verfügung gestellte Volltext des Sammelbandes. Die zunehmende Relevanz der digitalen Kulturüberlieferung ist aufgrund der aktuellen Marktentwicklungen hin zur digitalen Medienwelt offensichtlich. In Summe ein sehr lesenswertes Werk, auch wenn ein zusätzliches Abkürzungsverzeichnis die Lesbarkeit einiger Beiträge erhöht hätte.

Zielpublikum: Interessierte der Kultur und Medienwissenschaft

Lesbarkeit: 3
Informationsgehalt: 2
Preis-Leistung: 4
Gesamturteil: 3

Nachdem sich kleine Fehler beim setzen der Rezensionen der Ausgabe 1 Seite 84 /2012 der B.I.T. Online bei der Bebilderung und Bewertungsskala eingeschlichen haben, finden Sie hier die korrekte Fassung.

Rezension: Handbuch der Kulturzerstörung. Zehn Gebote, wie man eine funktionierende Kultureinrichtung gegen die Wand fährt oder: Wie man aus einer Bibliothek eine Wüstenei macht

 Handbuch der Kulturzerstörung.

Rainer Strzolka,
Handbuch der Kulturzerstörung.
Zehn Gebote, wie man eine funktionierende Kultureinrichtung gegen die Wand fährt oder: Wie man aus einer Bibliothek eine Wüstenei macht
Berlin: Simon, Verl. für Bibliothekswissen
2010. 359 S.; ISBN 978-3-940862-17-4
EUR 28,50

In dem in zwei Teile gegliederten Buch geht der Autor hart und pointiert mit den aktuellen Entwicklungen in der Bildung sowie Kultureinrichtungen im Allgemeinen und Bibliotheken im Speziellen ins Gericht. Er legt nicht nur den Finger in die Wunde, sondern formuliert mit viel unterschwelliger Ironie und Humor im zweiten Teil auch Zehn Gebote, die in der Wirklichkeit wohl besser vermieden werden sollten, falls man sich ein Überleben der eigenen Einrichtung wünscht.

Wer mit viel Kritik zur Selbstreflexion leben kann und Lust auf harte Positionen zum Kulturbetrieb in Deutschland hat, dem sei dieses Buch empfohlen. Das Buch liest sich nicht nur kurzweilig, sondern der Autor verzichtet in weiten Teilen auch auf die Wiederholung bekannter Kritik. Er wird vielmehr selbst kreativ und wirft ein Schlaglicht auf manchen Irrsinn des Bibliotheksalltags. Strzolka bietet Reibungspotenzial und erzeugt so hoffentlich Hitze an manchen Orten, bevor dort die Heizung für immer kalt bleibt.

Zielpublikum: Interessierte der Kultur-, Informations- und Medienwissenschaft

Lesbarkeit: 2
Informationsgehalt: 3
Preis-Leistung: 2
Praktische Anwendbarkeit: 3
Gesamturteil: 2

Nachdem sich kleine Fehler beim setzen der Rezensionen der Ausgabe 1 Seite 84 /2012 der B.I.T. Online bei der Bebilderung und Bewertungsskala eingeschlichen haben, finden Sie hier die korrekte Fassung.

Rezension: Patron-driven acquisitions. History and best practices.

 Patron-driven acquisitions. History and best practices.

David A. Swords (Hg.),
Patron-driven acquisitions.
History and best practices.
(Current topics in library and information
practice) Berlin (u.a.): De Gruyter
Saur 2011. VI, 205 S.; ISBN 978-3-11-025301-6
EUR 69,95

Der englischsprachige Sammelband umfasst 12 in vier Kapitel gegliederte Aufsätze von amerikanischen Autoren aus dem dortigen Bibliotheks- und Verlagswesen. Er beschäftigt sich mit dem am deutschen Markt noch recht neuen Erwerbungsmodell Patron Driven Acquisition (PDA), also der so bezeichneten kundengesteuerten Erwerbung von digitalen Inhalten für vornehmlich wissenschaftliche Bibliotheken. Nach einer eingängigen Einführung in das Thema wird der Einsatz von „PDA in the World“ und die Modellierung von PDA in Bibliotheken dargestellt, um in einem Zukunftsausblick, der mehr einem Schlusswort entspricht, zu enden.

Es ist fraglich, inwieweit die auch mit Zahlenmaterial begründeten Argumente und dokumentierten Erfahrungswerte für PDA auf den deutschen Markt übertragbar sind. Zumindest interessante Tendenzen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung in Deutschland lassen sich aber gefahrlos ablesen und machen das Buch für alle am Thema Interessierten lesenswert. Ein Sachregister rundet das Werk ab.

Zielpublikum:
Verlage, interessierte der Bibliotheks-, Informationswissenschaft. Erwerbungs- Leitungsebene in wissenschaftlichen Bibliotheken

Lesbarkeit: 3
Informationsgehalt: 3
Preis-Leistung: 4
Praktische Anwendbarkeit: 4
Gesamturteil: 3

Nachdem sich kleine Fehler beim setzen der Rezension der Ausgabe 2 Seite 210 /2012 der B.I.T. Online bei der Bebilderung und Bewertungsskala eingeschlichen haben, finden Sie hier die korrekte Fassung.