Deutsche Digitale Bibliothek – Vision und Realität

 Zugleich im Blog der Buchmesse Frankfurt.

Vertreter aus Archiven, Bibliotheken, Ministerien, Verlagen und Wirtschaft diskutierten zum aktuellen Stand der deutschen Digitalisierungsstrategie am Hot Spot in der Halle 4.2. Wo stehen wir?, Wie geht es weiter?, Wer finanziert?, Wer stellt was bereit? Sind Public Privat Partnership Modelle ein Teil der Lösung?

Unter der Moderation von Mirko Smiljanic, Wissenschaftsjournalist für öffentlich-rechtliche Hörfunksender, u.a. WDR, DLF, SWR entspann sich eine rege Diskussion.

Dr. Gerald Maier sieht in der DDB einen Weg den Datenschatz der Archive zu heben und so neue Nutzerkreise zu erschießen und auch Matthias Ulmer ist dem Projekt nicht abgeneigt. Auch Verlage könnten ein Interesse daran haben ihre Inhalte in einem PPP Modell auf einem staatlich betriebenen Portal anzubieten. Wie der Bibliotheksinhalt aussehen könnte ist sich Dr. Rolf Griebel sicher. Hierzu stehen die Vorgaben der DFG fest. Zudem müsste der Weg beschritten werden schon bestehende Ansätze vor allem intensiver weiter zu verfolgen. Ob es wirklich möglich ist alle mit Urheberrechten behafteten Werke in die DDB am Start einzubringen stellte Rolf Rasche infrage und empfahl diese besser außen vor zu lassen um sich nicht zu verheben. Zudem sprach er offen die Problematik der in Digitalisierungsprojekten häufig nicht beachteten erheblichen Kosten der Erschließung an. Je nach Erschließungstiefe ist hier mindestens noch einmal der gleiche Betrag wie für die reine Digitalisierung anzusetzen. Spannend wird sicher die Umsetzung der von Wendelin Bieser angekündigten Einrichtung von Fachforen in der DDB sein. Diese sollen den Nutzern die Möglichkeit geben sich sowohl auszutauschen als auch zu beteiligen.

Diskussion verpasst?
Die komplette Disskussion können Sie hier komplett nachhören. (112 MB)

Kurzbiografien der Podiumsteilnehmer:
Bibliotheken:
Dr. Rolf Griebel
Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek

Museen:
Lütger Landwehr , Dipl.-Päd.
Vorstandsvorsitzender DigiCULT-Verbund eG
digiCULT hat die folgende Zielsetzung:
Seit Herbst 2009 ist digiCULT offizieller Partner des Europeana Netzwerkes v1.0.

Archive:
Dr. Gerald Maier
Referatsleiter und stellv. Abteilungsleiter am Landesarchiv Baden-Württemberg Bundesratsbeauftragter für “Digitalisierung und Online-Zugänglichkeit kulturellen Materials und dessen digitaler Bewahrung”

Ministerium:
Wendelin Bieser
Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)
„Fachliche Gesamtkonzeption aus Sicht des zuständigen Ministeriums/BKM“

Wirtschaft:
Rolf Rasche
Geschäftsführer der ImageWare Components GmbH in Bonn

Verlage:
Matthias Ulmer
Geschäftsführer und persönlich haftender Gesellschafter des Verlag Eugen Ulmer, einem Familienunternehmen, das sich seit 1868 der Herausgabe von Fachzeitschriften und Fachliteratur im Bereich der angewandten Naturwissenschaften widmet. Er ist im Vorstand des Verlegerausschusses im Börsenverein des Deutschen Buchhandels und befasst sich dort schwerpunktmäßig mit dem Thema Digitalisierung und dem Dialog mit Bibliotheken. Ulmer wurde 1964 geboren.